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Neuzeit

Die neuzeitliche Geschichte Schermbecks begann mit einem wirtschaftlichen Aufschwung, vor allem begründet durch die Herstellung und den Verkauf von Tuch. 1800 wurden 56 Spinnereien und Webereien gezählt.

Bis 1803 gehörte Schermbeck zum Amt Ahaus im Fürstbistum Münster und kam 1803 im Reichsdeputationshauptschluss an das neu entstandene Fürstentum Salm. Von 1811 bis 1813 stand Schermbeck unter französischer Herrschaft. Ab 1815 kamen die Bürgermeistereien Altschermbeck, Gahlen und Schermbeck unter preußische Verwaltung. Mit der Bildung der neuen Regierungsbezirke 1816 wurde auch die Landkreisebene neugeordnet. Während die Bürgermeisterei Altschermbeck dem Landkreis Recklinghausen in der Provinz Westfalen zugeordnet wurde, kamen die Bürgermeistereien Gahlen und Schermbeck zum Landkreis Dinslaken in der Provinz Jülich-Kleve-Berg, die 1822 in der preußischen Rheinprovinz aufging. Bereits 1823 wurde der Landkreis Dinslaken wieder aufgelöst; seine nördlich der Lippe gelegene Bürgermeisterei Schermbeck kam zum Landkreis Rees in Wesel, der Rest des Kreises, der südlich der Lippe lag, wurde in den neu gebildeten Landkreis Duisburg eingebracht.

1830 vereinigten sich die lutherische und die reformierte Gemeinde in Schermbeck. Gleichzeitig wurden die Katholiken Schermbecks, Brichts und Overbecks nach Altschermbeck eingepfarrt, wo am 19. Oktober 1841 eine neue katholische Kirche eingeweiht werden konnte. 1858 errichteten W. Schoel und E. Fischer die erste mechanische Ziegelei in Schermbeck, deren Nachfolger noch heute in Form der „Dachziegelwerke Nelskamp“ fortbestehen. 1870 wurde das örtliche Krankenhaus in Betrieb genommen.

1873 wurde mit dem Streckenabschnitt von Wesel nach Schermbeck der erste Teil der 1874 eröffneten und 1962 von Drevenack bis Schermbeck stillgelegten Bahnstrecke Haltern–Venlo von Wesel nach Haltern in Betrieb genommen. Dreizehn Jahre später gründeten anfänglich 19 „Kolonisten“ die Arbeiterkolonie Lühlerheim im Ortsteil Weselerwald, bevor Schermbeck zum Ende des 19. Jahrhunderts erneuten wirtschaftlichen Aufschwung durch die aufblühende Töpferei erfuhr. In Schermbeck waren in dieser Zeit zwischen 25 und 30 Töpfermeister tätig, deren Waren vor allem im nahegelegenen Ruhrgebiet verkauft wurden. In der Folgezeit wurden unter anderem 1910 ein neues Amtshaus (heute das Alte Rathaus) errichtet und 1915 die heutige Ludgeruskirche in Altschermbeck eingeweiht.

Während des Zweiten Weltkriegs, vor allem am 23. März 1945 wurde Schermbeck Ziel alliierter Bombenangriffe, bei denen der Ortskern zu 70 Prozent zerstört wurde.

Geschichte Schermbecks nach 1945

1965 trat das Amt Schermbeck dem 1963 gegründeten Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland bei. 1978 eröffnete das Hallenbad und 1987 das Heimatmuseum. Im gleichen Jahr wurde das Marien-Hospital in ein Alten- und Pflegeheim umgewandelt. Am 30. Oktober 1993 wurde das neue Rathaus mit Begegnungszentrum offiziell seiner Bestimmung übergeben. 1999 beging Schermbeck sein 1.200-jähriges Bestehen.

Gebietsreform

Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms die bis dahin selbständigen Gemeinden Bricht, Dämmerwald, Damm, Overbeck (teilweise), Schermbeck und Weselerwald des ehemaligen Amtes Schermbeck im früheren Kreis Rees, die Gemeinde Gahlen (teilweise) des Amtes Gahlen im früheren Kreis Dinslaken sowie die westfälische Gemeinde Altschermbeck des Amtes Hervest-Dorsten im Kreis Recklinghausen zur neuen Gemeinde Schermbeck zusammengeschlossen.

Gleichzeitig wurden wesentliche Teile der ehemaligen Kreise Dinslaken, Moers und Rees mit Teilgebieten der Kreise Borken und Recklinghausen zum neuen Kreis Wesel zusammengefügt.

Schermbeck ist seitdem eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Wesel.

Quelle: Wikipedia


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