Dienstag, 14. Mai 2024
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Interview mit den Inhaberinnen von Blumen Stricker

Die Gewinnerbank vom Bankgeflüster 2014:

Die bodenständigen Floristinnen von Blumen Stricker

Blumen Stricker
Wir haben den beiden Inhaberinnen von Blumen Stricker gratuliert: (Hinten von links nach rechts) Stefan Proff (Wir sind Schermbeck/Werbegemeinschaft Schermbeck), Nicole Rexforth (Werbegemeinschaft), Thorsten Buchholz (Wir sind Schermbeck). Jutta Besten (links vorne im Foto) und Kerstin Stricker-Jungenkrüger (rechts vorne).
 
Zum Interview ist WIR SIND SCHERMBECK (WSS) mit den Inhaberinnen von Blumen Stricker verabredet. Nach dem Fototermin auf der Gewinnerbank setzen sich Jutta Besten (geb. Stricker) und Kerstin Stricker-Jungenkrüger etwas abseits in den privaten Teil des Grundstücks an der Schienebergstege 12. Die gemütliche Ecke liegt ab vom Verkaufstrubel im Blumenladen, der für einen Moment mal ohne die Chefinnen laufen muss.
 
WSS: Was gibt es in Schermbeck für eine besondere Erde? In welcher Erde gräbt man hier?
 
Jutta Besten: Wir haben sandige Ecken, wir haben aber auch ganz lehmige Ecken.
Kerstin Stricker-Jungenkrüger: Das Gebiet heißt hier ja Schinnenberg, manche dachten hier wäre mal eine Eisenbahn gewesen, wegen Schienenberg. Aber laut Heimatverein kam das von „sich anstrengen, sich schinden“, damit man in der schweren Erde einen Ertrag hat.
Jutta Besten: Aber so schlimm haben wir es ja heute nicht mehr. (Sie lacht herzlich) Man ist zwar manchmal von morgens bis abends unterwegs, dass man den Laden in Schuss hat.
Kerstin Stricker-Jungenkrüger: Aber das Schinden, das war eher mal unser Opa. Die haben damals mit Schnittblumen und Gemüse angefangen.
 
Jutta Besten und Kerstin Stricker-Jungenkrüger erinnern sich an Opa Fritz, Schrebergärten hinter dem Mühlenteich und die Mühe, die ihr Vater in den Betrieb gesteckt hat. Schnell kommen Erinnerungen aus der Kindheit hoch. Immer rund um das Gärtnern und Blumenverkaufen. Denn die Liebe zu allem was wächst ist inzwischen schon an die vierte Generation weitergegeben worden. Jutta Bestens Sohn Jan betreibt seit zwei Jahren einen eigenen Betrieb für Landschaftsgestaltung in Schermbeck, die Besten-Seifert GmbH.
 
WSS: Was wächst auf diesem Boden gut?
 
Jutta Besten: In Schermbeck wächst alles. Schermbeck ist noch eine Gemeinde, in der Menschen ihre Gärten bestellen. Gemüsebau, da gab es früher zwar mehr, aber die jungen Leute kommen da wieder hin. Das Interesse ist wieder da. Man kann seinen Kindern zeigen, dass im Salat auch mal eine Schnecke zu finden ist oder ein Läuschen.
Kerstin Stricker-Jungenkrüger: Die Gärten sind heute oft nicht mehr so groß. Und jeder macht sein eigenes kleines Ding. Aber es geht wieder ein bisschen los, und die Kunden fragen dann nach Tomatenpflanzen oder man pflanzt einen Kopf Salat in einen Kübel.
 
Gemüsepflänzchen bekommt man auch bei Blumen Stricker. Und das dazugehörige Know-How geben die Schwestern auch gerne weiter. Und im Zweifel würde auch Vater Ernst Stricker bei einer kniffligen Frage einspringen. Bald 80 Jahre alt ist er und mit seinem Erfahrungsschatz immer noch zur Stelle.
 
WSS: Was liegt in diesem Jahr im Trend?
 
Jutta Besten: Ganz klar Weiß-, Rosa-, Lilatöne. Danach wird eigentlich immer gefragt. Inzwischen wird die Geranie auch wieder nachgefragt.
Kerstin Stricker-Jungenkrüger: Da sind die Züchter auch auf die Farben eingegangen. Es gibt die Geranie jetzt nicht mehr nur in rot oder lachs. Heute möchten Kunden verschiedene Rosatöne. Und die Züchter orientieren sich an der Mode.
 
Im Hintergrund kräht der Blumenhaus-eigene Hahn und zwei kleine Küken piepsen hinter der Glucke her. Im kleinen romantisch angelegten Privatgarten direkt neben der Ausstellungsfläche lässt es sich gut aushalten. Die Beete sind liebevoll gestaltet, mit der gleichen leichten Hand, die bei der Dekoration des Blumenhauses zu spüren ist.
 
WSS: Was für ein Menschenschlag gedeiht auf diesem Boden?
 
Kerstin Stricker-Jungenkrüger: Ich finde, wir haben ein sehr gemischtes Publikum.
Jutta Besten: Wir sind hier alle recht herzlich, wir gehen sehr offen auf die Menschen zu. Ein sehr offener Menschenschlag. Da hat mir noch letztens jemand gesagt: Hier wird man ja mit Namen angesprochen. Das empfinden die Kunden auch sehr angenehm, mal herzlich aufgenommen zu werden. Ich finde schon, dass hier in Schermbeck ein sehr herzlicher Menschenschlag unterwegs ist.
 
Für diese Herzlichkeit sind Jutta Besten und Kerstin Stricker-Jungenkrüger Paradebeispiele. Sie sind mit Herzblut bei der Arbeit und begrüßen zwischendurch immer mal wieder Stammkunden. Es ist immer etwas los zwischen den Ausstellungstischen. Vor zwei Jahren ist das Blumenhaus erheblich erweitert worden. Das alte Pflanzentreibhaus ist saniert und isoliert worden und wird jetzt als Arbeitsraum genutzt. Für eine überdachte Freifläche ist das Haus der Großeltern abgerissen worden. Jetzt sind die Wege viel kürzer und direkter. Und die Ausstellungsfläche ist wesentlich größer. Es kann viel mehr präsentiert und dekoriert werden. Ein Gartencenter wollten die Schwestern Besten und Stricker-Jungenkrüger aber nie sein. Es stehen nach wie vor die Pflanzen im Mittelpunkt.
 
WSS: Wenn der typische Schermbecker eine Blume wäre, welche wäre das?
 
Jutta Besten: Eine Sonnenblume vielleicht. Viele haben ein sonniges Gemüt. Man hat allerdings auch schon mal einen Kaktus dazwischen. Das gibt es ja überall.
Kerstin Stricker-Jungenkrüger: Da kann man sich wirklich gar nicht auf eine Blume festlegen. Ein Vergissmeinnicht findet man auch mal. Ein bunter Strauß eben.
 
Das Interview für Wir sind Schermbeck führte: Dr. Jana Magdanz. Fotos: Dr. Jana Magdanz/Rainer Schmidt

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